Winzer: Château Léoville Poyferré
Das Château Léoville-Poyferré verdankt seine Anfänge Jean de Moytié, einem Adeligen aus dem 17. Jahrhundert, der damals Weinberge auf einem aus Kieselsteinen geformten Hügel erwarb. Als Visionär verstand er schon damals, dass seine Terroirs aussergewöhnliche Weine hervorbringen. So war der Cru vom Mont-Moytié schon damals ein äusserst geschätzter Wein. Sein Nachfolger Alexander Gascq-Léoville übernahm das Weingut im Jahr 1740 mit dem Ziel, ein kleines Wein-Imperium aufzubauen: er kaufte immer und immer mehr Land, womit das Château mit über 120 Hektar Rebfläche zum grössten Weingut des Médoc heranwuchs.
Als er im Jahr 1776 verstarb, erbten seine Nachkommen die gigantischen Rebflächen und teilten diese in vier unterschiedliche Weingüter auf. 50 Jahre später erwarb Hugh Barton zwei dieser vier Güter und gründete daraus Château Léoville-Barton. Im Jahr 1840 entstanden aus den restlichen beiden Weingütern das Château Léoville Las Cases und das Château Léoville-Poyferré. Der Name Poyferré leitet sich vom Wort «Point ferré» ab was in Deutsch «Eisenpunkt» bedeutet. Es war der Ort an der Strasse, wo die Pferde mit den Hufeisen beschlagen wurden. Bei der Klassifizierung von 1855 wurde das Gut aufgrund der hohen Qualität als 2eme Grand Cru Classé eingestuft. Doch dann kamen schwierige Zeiten. Mehltau und Reblaus führten zu Qualitätseinbussen und hohen Ernteausfällen. Der damalige Besitzer wurde dadurch gezwungen, das Weingut ans Handelshaus Lalande zu verkaufen. Von 1888 bis 1920 führte Edouard Lawton die Geschicke von Château Léoville-Poyferré bis es dann im Jahre 1920 an die Familie Cuvelier ging. Die Cuvelier-Familie betrieb zu dieser Zeit ein grosses, im Norden angesiedeltes Weinhandelshaus. Die beiden Brüder Paul Cuvelier (in Haubourdin) und Max Cuvelier (in Bordeaux) leiteten ab dann die Geschicke des Gutes und der Sohn von Max, Didier, treibt heute die Entwicklung von Château Léoville-Poyferré an.